1965: Das Jahr, in dem Horst Keitel in die MTG eintrat
1965 stand das deutsche Wirtschaftswunder in voller Blüte, auch das Geschäft mit Fernsprechanlagen boomte. Für die MTG ein ganz besonderes Jahr: Der spätere Geschäftsführer Horst Keitel begann seine Arbeit im Unternehmen.
Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ging es für viele Deutsche schon wieder bergauf. Ludwig Erhard, der erste Wirtschaftsminister der Bundesrepublik, versprach „Wohlstand für alle“ und nahm den Mund kaum zu voll. Ein regelrechter Kaufrausch setzte ein, der bis weit in die 1960er Jahre anhielt: Möbel, Autos, Elektrogeräte, Reisen. Zwischen 1950 und 1963 nahm die Industrieproduktion real um sagenhafte 185 Prozent zu.
Auch der Umsatz mit Fernsprechanlagen ging in die Höhe. In München, dem Firmensitz der MTG, war das besonders bemerkbar. Die Industriegruppe Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik umfasste 1965 dort 99 Betriebe und 67.213 Beschäftigte. Erwirtschaftet wurde 10,4 Prozent mehr Umsatz als 1964.
1965 war auch ein wichtiges Jahr für die MTG. Man hatte damals vier Mitarbeiter, und mit Horst Keitel, dem Schwiegersohn des Firmeninhabers Friedrich Auer, stieß eine visionäre Persönlichkeit hinzu, die in den kommenden Jahren maßgeblich zur erfolgreichen Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen sollte. 1965 war auch ein Schlüsseljahr in der Geschichte der Kommunikationstechnologien: Erstmals wurde ein für TV-Programme geeichter Satellit mit dem Namen „Early Bird“ in 36 000 km Höhe stationiert. Er konnte bis zu 240 Telefongespräche oder zwei Fernsehprogramme minderer Qualität gleichzeitig übertragen.